Autor und Behindertenaktivist Erwin Riess ist verstorben!
Erwin Riess wurde mit seinen Krimis um den im Rollstuhl sitzenden Detektiv Groll bekannt sowie für sein unermüdliches politisches und gesellschaftliches Engagement.
Der in Kärnten und Wien lebende Autor Erwin Riess, der für seine Krimis rund um den im Rollstuhl sitzenden Detektiv Groll ebenso bekannt war wie für sein Engagement für Behindertenrechte und Inklusion, ist im Alter von 66 Jahren gestorben, wie aus seinem näheren Umfeld bekannt wurde.
Zuletzt veröffentlichte er „Herr Groll und die Wölfe von Salzburg“, den neunten Teil seiner Groll-Krimiserie, Herr Groll und sein Assistent, der Dozent ermittelten aber auch in Kärnten (“Herr Groll im Schatten der Karawanken”, 2012). Im Theater wurde 2016 die „Loibl-Saga“ vom Klagenfurter Ensemble aufgeführt, ein Stück über das Konzentrationslager Loibl.
Riess wurde 1957 in Wien geboren, wuchs in Krems auf und studierte in Wien, Berlin und Rostock Politik- und Theaterwissenschaft. Er schrieb Essays, Kurzgeschichten, Hörspiele und Drehbücher. Zu seinen Stücken zählen “Kuruzzen”, “Loibl-Saga”, “Der Zorn der Eleonore Batthyány” und “Herr Grillparzer fasst sich ein Herz und fährt mit einem Donaudampfer ans Schwarze Meer”. Seine acht Groll-Romane (zuletzt erschien 2021 “Herr Groll und die Wölfe von Salzburg”) waren häufig eine Mischung aus Reise- und Kriminalliteratur und stets von einem aufklärerischen Impetus geprägt.
Nach einem Rückenmarkstumor wurde er Rollstuhlbenutzer und in der Folge Aktivist der autonomen Behindertenbewegung. “Er war nicht nur selbst als Autor und Behindertensprecher höchst initiativ, es gab auch keine berufspolitische und gesellschaftspolitische Initiative, die nicht seine Unterstützung fand”, hieß es heute seitens der IG Autorinnen Autoren. In den vergangenen Jahren lebte Riess, der 2002 mit dem Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur ausgezeichnet wurde, in Wien-Floridsdorf und in Kärnten.
Quelle: Kleine Zeitung, online