Literaturfestival 2020

Die Stieglerhaus-Vorstände Lukas Zeinler und Daniela Majer mit der Preisträgerin Simone Hirth in der Mitte.

Simone Hirth erhält 1. Österreichischen Literaturpreis für Erzählungen

Die in Niederösterreich lebende Autorin Simone Hirth hat den mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreis beim „1. Österreichischen Literaturpreis für Erzählungen – Worte bewegen“ erhalten. Klaus Maria Brandauer las ihren Siegertext „Der Fettfleck“ bei einer Literaturmatinee am 12. September 2020 im Stieglerhaus in St. Stefan ob Stainz. Weitere Preise gingen an Lukas Meschik, Martin Peichl, Felicia Schätzer und Wilhelm Kuehs. Die ausgezeichneten Texte und weitere Erzählungen von der Wettbewerbs-Shortlist liegen ab sofort in der Anthologie „Worte bewegen“ im Braumüller Verlag vor.

310 Einsendungen – hochkarätige Jury

310 Einsendungen erreichten das Stieglerhaus nach der Ausschreibung für den „1. Österreichischen Literaturpreis für Erzählungen – Worte bewegen“ im Frühjahr 2020. Initiator Gerwig Epkes (Gründer der SWR-Bestenliste) hat die Einsendungen gesichtet und gemeinsam mit den Jurorinnen Nicola Steiner (Moderatorin des „Literaturclubs“ im Schweizer Fernsehen) und Daniela Strigl (Universität Wien) eine Shortlist von 15 Texten erstellt.

Am 12. September 2020 wurden im Rahmen einer Literaturmatinee drei Hauptpreise und zwei Anerkennungspreise vergeben. Klaus Maria Brandauer lieh dem Siegertext „Der Fettfleck“ von Simone Hirth seine Stimme. Der Schauspieler ließ die vor den Trümmern ihrer Ehe stehende Ich-Erzählerin gleichsam holographisch im Raum erstehen. „Die Bedrohlichkeit, die dieser Text entwickelt, ist so subtil, wie die Grenzen zwischen verbaler und physischer Gewaltanwendung fließend sind“, heißt es in der Jurybegründung zum Siegertext. Insgesamt zeigte sich die Jury unter Leitung von Gerwig Epkes beeindruckt von der durchwegs hohen Qualität der Einsendungen.

Die ausgezeichneten Texte von „Worte bewegen“ im Überblick

  • 1. Preis (4.000 Euro): Simone Hirth für die Erzählung „Der Fettfleck“
  • 2. Preis (2.000 Euro): Lukas Meschik für „The Same Fucking Ballpark oder Die Lenz-Dimension“
  • 3. Preis (1.000 Euro): Martin Peichl für „Die Entdeckung der Lichtempfindlichkeit“
  • Zwei Anerkennungspreise je 500 Euro gingen an Felicia Schätzer für den Text „Niemand ist niemandem nah“ und Wilhelm Kuehs für „Die Tiefe des Schweigens“.

Anthologie „Worte bewegen“ im Braumüller Verlag ab sofort erhältlich

Die ausgezeichneten Texte und weitere Shortlist-Erzählungen von Claudia Bitter, Ulrike Haidacher, Elisabeth Schmidauer und Irmi Wyskovsky liegen ab sofort in der Anthologie „Worte bewegen“ im Braumüller Verlag vor. „In dieser Zeit der Bebilderung durch soziale Medien, die unsere Fantasie immer weniger fordern, einer ansteigenden gesellschaftlichen Uniformität, ist Literatur ein Überlebensmittel“, schreibt Stieglerhaus-Initiator August Schmölzer im Vorwort zum Buch. „Literatur ist ein wichtiger kultureller Beitrag für eine pluralistische, verantwortungsbewusste, humane Gesellschaft.“

Stieglerhaus (Hg.): Worte bewegen. Erzählungen. Mit Texten von Claudia Bitter, Ulrike Haidacher, Simone Hirth, Wilhelm Kuehs, Lukas Meschik, Martin Peichl, Felicia Schätzer, Elisabeth Schmidauer und Irmi Wyskovsky. Einleitende Worte von August Schmölzer und Gerwig Epkes. Braumüller Verlag: Wien 2020. 128 Seiten. 18 Euro. ISBN 978-3-99108-146-3