Ein Dokumentarfilm von Bernhard Reiner, 45min.
Das vergessene Paradies der Alpen – die Koralm, gelegen am Rande der Ostalpen, ist Schauplatz eines Interessenskonflikts geworden. Dort soll ein riesiges Pumpspeicherkraftwerk gebaut werden, 2 Speicherseen mit einem Fassungsvermögen von je rund 5 Mio. m3 Wasser.
Der Dokumentarfilm “Das vergessene Paradies der Alpen – Die Koralm in Zeiten der Energiewende” beleuchtet einen Konflikt zwischen Projektwerbern, Naturschützer:innen und Bürgerinitiativen, in einer über Jahrhunderte geprägten Kulturlandschaft.
Die Koralm ist ein ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet und Heimat von Endemiten, sowie seltenen Tierarten, wie beispielsweise der Alpensalamander. Zudem ist die Koralm Trinkwasserreservoire für die gesamte Süd- und Weststeiermark. Nach dem öffentlichen Bekanntwerden des geplanten Projekts formierte sich die besorgte einheimische Bevölkerung zu Bürgerinitiativen/Interessensgemeinschaften, um das Vorhaben zu verhindern und Widerstand zu leisten.
Am 9. September 2021 wurde das Kraftwerk von den steirischen Behörden genehmigt. Zurzeit beschäftigt sich das Bundesverwaltungsgericht in Wien damit, wo aktuell immer mehr gravierende Fehler bei der Projektplanung aufgedeckt werden.
Der Filmemacher Bernhard Reiner geht der Frage nach, ob dieser einzigartige Naturraum samt seinen Weiden, wichtigen Trinkwasserquellen und seltener Tierwelt für die Energiewende unter dem Argument „Öffentliches Interesse“ zerstört werden muss.
Barbara Kienzer, Hüttenwirtin von der Suchaalm, führt die Zuseher:innen direkt auf die Koralm, mit der sie eng verwurzelt ist und erzählt, wie sie ihre Kindheit mit Freunden und Verwandten an ihrem Seebach verbrachte. Der Seebach ist der wichtigste Zubringer zur Schwarzen Sulm – Ihr Grundstück grenzt direkt an jenes des Projektgebiets. Neben der Umweltanwältin des Landes Steiermark, Ute Pöllinger, die „kreative Genehmigungspraktiken“ vermutet, argumentiert der Energieexperte Jürgen Neubarth, ob der Standort auf der Koralm wohl der Richtige ist. Andreas Mathauer von der Bürgerinitiative Koralmschutz erklärt den fragwürdigen Ablauf der Umweltverträglichkeitsprüfung. Klaus Haslinger, der als Klimaforscher bei der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) beschäftigt ist, erläutert mit Alexander Mathi (Verantwortlicher des Koralmwasserbandes) die zukünftige und generelle Lage des Trinkwassers im Gebiet. Andreas Kiendl, der im Film als Wanderer zu sehen ist, begleitet die komplexe Thematik mit eigenen Texten und Zitaten von Dichtern. Er motiviert die Betrachter:innen im Sinne eines poetisch-philosophischen Zugangs Gedanken zum Thema in Gang zu setzen.
Die Dreharbeiten zu diesem Film fanden in den Jahren 2020 & 2021 statt, bevor das Projekt „Pumpspeicherkraftwerk“ bewilligt wurde.
TEAM
Wanderer & Erzähler Andreas Kiendl
Regie & Schnitt Bernhard Reiner
Kamera & Farbkorrektur Gerfried Guggi
Ton & Sounddesign Paul Sihorsch
Beleuchtung Arno Friebes
Unterwasser Kamera Ulrich Zinell
Drohne Skifahrer Mario Hainzl
Musik Jütz
Produktionsassistent:in Theresia Moll & Simon Schwarzl
Anschließend Podiumsdiskussion zum Status Quo des Pumpspeichers mit:
Begnini, Helmut, Univ- Prof. DI Dr. Technische Universität Graz
Institut für Hydraulische Strömungsmaschinen
Peter Masser, Ing. Forstwirt, Projektwerber
Andreas Mathauer, Mag. Sprecher der Bürgerinitiative Koralmschutz jetzt!
Marc Ortner, Mag. pharm. Pharmazeut, Gemeinderat/ Stadtrat Deutschlandsberg Die Grünen,
Umweltsprecher Alpenverein, Sektion Deutschlandsberg
Bernhard Reiner freischaffender Regisseur & Produzent
Moderation: August Schmölzer
Eintritt: freiwillige Spende.
Der Erlös fließt zu 100% dem Filmprojekt und den Tourneekosten zu.
Filmpräsentation in Kooperation mit der Stieglerhaus – Gemeinnützige Privatstiftung.