Reinhard Kaiser-Mühlecker (41) ist Landwirt und gleichzeitig einer der renommiertesten Schriftsteller seiner Generation. Niemand schreibt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur so eindringlich über das Landleben wie er. Der oberösterreichische Autor liest aus seinem letzten Roman „Wilderer“ und spricht über sein Schreiben, Stadt und Land und eine Welt im Umbruch.
Moderation: Stefan Gmünder, derStandard
Kaiser-Mühlecker wuchs auf einem Gehöft in der gerade einmal hundert Einwohner zählenden Ortschaft Hallwang in der ländlichen Gemeinde Eberstalzell in Oberösterreich auf. Von 2003 bis 2007 studierte er Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien, es folgten längere Auslandsaufenthalte in Argentinien, Bolivien, Deutschland und Schweden.
2008 erschien sein Debütroman “Der lange Gang über die Stationen”. Noch vor Erscheinen erhielt er dafür den Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung und ein Stipendium des Herrenhauses in Edenkoben. Kaiser-Mühleckers Roman “Fremde Seele, dunkler Wald” über das Dorfleben gelangte 2016 auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Für seinen 2022 erschienenen Roman “Wilderer” wurde ihm überdies im selben Jahr der Bayerische Buchpreis verliehen.